| “Die Kampfzone ausweiten” – Luxemburg 3,4/2013

Das Warten hat sich gelohnt:
Die neue LuXemburg ist da − diesmal als Doppelheft.
Und zum letzten Mal tauscht sie sich gegen Geld, denn:
LuX goes Commons
»There are no Commons without Commoning.« (Peter Linebaugh)
LuXemburg war von Beginn an eine Zeitschrift für viele Linke, eine „sozialistische Zeitschrift“, wie Heinz Vietze ihr in der ersten Ausgabe ins Geleitwort schrieb. Eine Zeitschrift, die sich um das Allgemeine, das Gemeinsame und den Weg dorthin kümmert – ab Heft 1/2014 wird sie außerdem kostenfrei.[1]
LuXemburg 3,4/2013: Die Kampfzone ausweiten
»Die Verknüpfung der vielfältigen Bewegungen zu einem Ganzen, ist die entscheidende politische, nicht organisatorische Frage unserer Zeit. Sie stellt sich nicht nur auf transnationaler, sondern auch auf lokaler Ebene.«
Christos Giovanopoulos, Solidarity4all, Griechenland
„Es gibt keine Alternative zur Organisierung“
Chema Ruiz, Plattform der Hypothekenbetroffenen (PAH), Spanien
Die Aufgabe ist klar: die Kampfzone ausweiten! Globalisiertes Kapital und transnationalisierter Staat bedürfen einer grenzüberschreitenden Organisierung von Gegenbewegungen. Nur wie? Wie lassen sich die vielen Auseinandersetzungen über Grenzen, über Betriebe, über Klassen und Parteien hinweg verbreitern? Und mit wem?
Mit dem letzten Protestzyklus sind neue Räume eröffnet, haben sich die Demokratiebewegungen in lokale Strukturen entwickelt: gut verankerte Bündnisse gegen Zwangsräumung in den USA und in Spanien, Solidaritätsnetzwerke in Griechenland, Centri Sociale in Italien. Es gelingt ihnen, Menschen einzubinden, die nie zuvor politisch aktiv waren, über Organisationsgrenzen von Bewegung oder Partei hinweg. Wie aber kann aus den lokalen Kämpfen eine Kraft entstehen, die das neoliberale Krisenregime herausfordert?
Gewerkschaften stehen vor ähnlichen Problemen: Der Rahmen für Kämpfe um Arbeitsverhältnisse ist vom globalisierten Kapital abgesteckt, Produktionsverlagerung ist die ewige Waffe gegen selbstbewusste Belegschaften. Gegenmacht kann nur entstehen, wenn sich Kämpfe transnational verbinden, über die betriebliche Grenzen hinaus – gleichzeitig machen regionale Spezifika die Zusammenarbeit oft schwer. Auf europäischer Ebene sind gewerkschaftliche Strukturen noch schwach, aber international gibt es hoffnungsvolle Ansätze: von gewachsenen Solidaritäts-Netzen in der Automobilindustrie zu wirksamen Kampagnen entlang globaler Produktionsketten.
LuXemburg 3,4/2013 fragt nach Möglichkeiten transnationaler Organisierung: Wie lassen sich lokale Initiativen mit grenzüberschreitenden Perspektiven verschränken? Wie Kämpfe um Arbeitsverhältnisse mit den Anliegen der neuen Bewegungen verbinden? Und wo bitte, geht’s zum Winterpalast?
Inhaltsverzeichnis
Über Grenzen
Mario Candeias Wo bitte geht’s zum Winterpalast?
Wie sich die Demokratiebewegungen transnational vernetzen und dabei strategisch neu ausrichten
INTERVIEW mit Claudia Bernardi, Sol Trumbo, Christos Giovanopoulos und Catarina Príncipe
Europa von unten Gespräch über lokale Kämpfe und transnationale Perspektiven
Lena Ziyal Dictionary of a Common Visual Language
Wie die Anliegen der neuen Demokratiebewegungen aussehen
Armando Fernández Steinko Ein mediterraner Block?
Wie Südeuropa gemeinsam aus der Krise finden könnte
INTERVIEW mit Manuel Monereo Die Macht zurückholen
Gespräch über eine neue zivilgesellschaftliche Struktur in Spanien
Anna Dohm und John Malamatinas Den Betrieb übernommen, und jetzt?
Warum die Produkte der griechischen Kooperative VIO.ME keine gewöhnlichen Reinigungsmittel sind
Rodrigo Nunes Drei Thesen zur Organisierungsfrage
Warum die Polarisierung von neuen Bewegungen und traditioneller Organisierung nicht aufgeht
INTERVIEW mit Asef Bayat: Leben als Politik
Gespräch über den politischen Charakter der Alltagspraxen von Subalternen in Ägypten
Robert Ogman Kämpfe an der Krisenfront
Warum Occupy-USA zwar von den Plätzen, aber nicht von der Bildfläche verschwunden ist
Peter Dreier Von der Überschuldung zur Entschuldung
Wie eine Stadt in Kalifornien Banken enteignet
Corinna Eleonore Trogisch Die Tanten von Gezi
Warum die AKP auch über Verschiebungen in den Geschlechterverhältnissen stolpert
Olaf Bernau Fragile Balanceakte
Warum afrikanisch-europäische Kooperation auf Augenhöhe gar nicht so einfach ist
Thomas Gebauer Beyond Aid
Warum Solidarität die bessere Hilfe ist
Giovanna Del Sarto Fotostrecke: Riace – Beyond Homeland
Wie das Leben in Riace aussieht und warum dies ein Vorbild für europäische Flüchtlingspolitik ist
Über Gewerkschaften
Andrew Herod Gewerkschaft globalisieren?
Warum Transnationalisierung nicht immer die richtige Antwort sein muss
Bodo Zeuner Auf Partnersuche in China
Warum Solidarität eine jener einfachen Sachen ist, die schwer zu machen sind
Sarah Bormann »We expect better«
Warum ver.di sich für die Telekom-Beschäftigten in den USA stark macht
Nina Knirsch Verhandelte Solidarität
Was europäische Betriebsratsarbeit leisten kann
Heiner Köhnen Die Daimler-Koordination
Was aus einem Internationalismus-Projekt in der IG Metall alles geworden ist
INTERVIEW mit Mara Lira Arbeit, Gesundheit, Leben
Gespräch über Solidarität und transnationales Lernen
Anannya Bhattacharjee Widersprüchliche Konstellationen
Warum Nord-Süd-Kooperationen nur die halbe Wahrheit sind
INTERVIEW mit Zehra Khan Gewerkschaft als soziale Bewegung
Ein Gespräch über brennende Fabriken und Klassenkampf in Pakistan
Pablo Sanchez Right2Water
Wie das erste europäische Bürgerbegehren zum Erfolg wurde
Eva Bockenheimer und Stephan Siemens DEBATTE: Arbeitszeit und indirekte Steuerung
Warum Arbeitszeitverkürzung zu kurz springt
Dieter Klein Aus dem Alltag der Erneuerung
Ein Tatsachenbericht
Über Parteien
Horst Kahrs Die LINKE nun in offenem Gelände
Alex Demirović Vormärz oder: Was dürfen wir hoffen?
DOKU: Auszüge aus “Gramsci lesen”
Über Klassen
Therborn, Mayer-Ahuja, Vester, Peter und Kurz-Scherf KONTROVERS: Gehört das 21. Jahrhundert der Mittelklasse?
Susanne Lettow Für eine feministische Kritik der Bioökonomie
Tobias Haas und Hendrik Sander Grünes Kapital und Energiedemokratie in Europa
Peter Alexander Leugnen und Spalten
Ein Jahr nach Marikana
LuXemburg-Online
INTERVIEW mit Chema Ruiz „Es gibt keine Alternative zur Organisierung“
Gespräch über neue Formen der Zusammenarbeit in Spanien
GESPRÄCH mit Ueli Mäder, Bernd Riexinger und Mechthild Schrooten Es reicht – Strategien für Umverteilung
Ursula Huws Klassenverhältnisse im digitalen Zeitalter
Pablo José Ituralde Plan C in Ecuador: Umverteilen statt Rohstoffe abbauen
Dezember 2013, hg. v. der Rosa-Luxemburg-Stiftung, 240 Seiten, 15,– Euro zzgl. Versand
[1] Was verändert sich für die bestehenden Abonnements? Alle werden weiter beliefert. Auch über die Laufzeit des Abonnements hinaus, habt ihr die LuXemburg kostenfrei im Briefkasten eurer Wahl. Solange ihr wollt.