| ATOMKRAFT – NEIN DANKE!

Von Ursula Schönberger

WARUM DIE FAHNEN NICHT IM SCHRANK BLEIBEN

Seit 2007 erlebt die Anti-AKWBewegung eine Renaissance. Der Skandal in der Asse II, die Brände in Brunsbüttel und Krümmel und die Besorgnis erregenden Ergebnisse der Kinderkrebsstudie an Atomanlagen hatten die Bevölkerung aufgerüttelt. Die Debatte um die Laufzeitverlängerung tat ein Übriges. Längst war die Ablehnung der Atomenergie in der Mitte der Gesellschaft angekommen und ökonomische und Arbeitsplatz-Interessen mit den Alternativen verbunden.
| mehr »

| LANDGRABBING IM ZEICHEN DER VIELFACHKRISE

Von Olaf Bernau

Spätestens seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 gehört es zum guten Ton, von der Vielfachkrise zu sprechen, also die zahlreichen Verbindungslinien zwischen Klimakrise, Energiekrise, Finanzkrise und weiteren Krisendyanmiken ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Doch was theoretisch längst begriffen ist, übersetzt sich viel zu selten in praktische Bündnisse zwischen den unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen bzw. bewegungspolitischen Akteuren. Der Bereich energiepolitischer Kämpfe ist hiervon keineswegs ausgenommen.
| mehr »

| WASSERKRAFT IST KEINE ERNEUERBARE ENERGIE

Von Ercan Ayboga

BEWEGUNGEN GEGEN STAUDÄMME

Wasserkraft gilt als saubere und erneuerbare Energie. In Diskussionen um die menschengemachte Klimaveränderung wird sie als eine Alternative neben Solar- und Windkraft gehandelt. Regierungen und Unternehmen preisen sie als unerschöpfliche Energieressource, die sich selbst für Spitzenauslastungen des Stromnetzes bestens eignen würde. Die Diskussion um den Bau von Pumpspeichern hat dieses positive Bild zusätzlich bestärkt. Diejenigen Menschen aber, die von dem Bau der Wasserkraftwerke und der oft dafür notwendigen Talsperren betroffen sind, wehren sich seit Jahrzehnten dagegen.
| mehr »

| POWERLINKS

Von Marcel Hänggi

MEGAPROJEKTE VERSUS DEZENTRALISIERUNG

»Wie die Kettenreaktionen auf der Sonne uns Wärme, Licht und Leben bringen«, schrieb Ernst Bloch 1959 in seinem Hauptwerk Das Prinzip Hoffnung, »so schafft die Atomenergie, in anderer Maschinerie als der der Bombe, in der blauen Atmosphäre des Friedens, aus Wüste Fruchtland, aus Eis Frühling. Einige hundert Pfund Uranium und Thorium würden ausreichen, die Sahara und die Wüste Gobi verschwinden zu lassen, Sibirien und Nordkanada, Grönland und die Antarktis zur Riviera zu verwandeln« (Bloch 1959, 775).
| mehr »

| KEINE CO2-ENDLAGER

Von Hardy Feldmann

WEDER HIER NOCH ANDERSWO!

»Saubere Kohle« als Antwort auf den Klimawandel, so dachte es sich Vattenfall. Pressen wir das CO2 aus der Kohleverstromung doch einfach in den Untergrund. Ob es dort dauerhaft bleibt und welche Schäden es anrichtet, war nicht von Interesse. Wichtig war, an den alten Strukturen der Braunkohleverstromung festzuhalten. Die Bevölkerung in den Verpressungsregionen wehrte sich – erfolgreich. Das erforderliche Gesetz zur CO2-Verpressung wurde vom Bundesrat gestoppt. Vattenfall sagte die geplanten Projekte in Brandenburg ab.
| mehr »

| Der andere Dialog – Offener Brief an den Präsidenten Hugo Chávez Frías

| Wachstum, Natur, Kritik

von Ingo Schmidt

scottburnham/flickr

Wachstum muss sein. Ohne Wachstum ist Krise. Der Krisen- und Wachstumszyklus ist uns zur zweiten Natur geworden. So war es nicht immer, so muss es nicht sein.

Das Streben nach irdischen Gütern war ursprünglich Privileg der herrschenden Klassen. Doch die Arbeitsproduktivität war niedrig. Aus den arbeitenden Massen ließen sich keine großen Reichtümer herausholen. Dies änderte sich erst mit der Herstellung des Weltmarktes seit dem 15. Jahrhundert und der im 18. Jahrhundert beginnenden industriellen Revolution. Die Errichtung des Himmelreiches auf Erden schien möglich.
| mehr »

| FAKTOR 37

Von Uwe Witt

DIE MÄR VOM NACHHALTIGEN WACHSTUM

Am 21. August 2010, das hat das Global Footprint Network ermittelt, war die Menge an regenerativen Ressourcen, die der Planet jährlich bereitstellen kann, verbraucht – von da an folgte Substanzverzehr bis Silvester. Jede Firma ginge bei dieser Bilanz pleite.
| mehr »

| CHINAS TECHNOKRATISCHER GREEN NEW DEAL

Von Stefan Schmalz

China gilt als ein Land, das sich wenig um die Umwelt schert. Die Regierung der zweitgröß- ten Volkswirtschaft setze auf einen einseitigen Wachstumskurs, ignoriere internationale Vereinbarungen und blockiere globale umweltpolitische Regulierungsbemühungen. Für diese Position werden verschiedene Argumente ins Feld geführt: Das Land ist zum größten CO2-Produzenten weltweit aufgestiegen. Die Mehrzahl der 20 Städte mit der schlechtesten Luftqualität befinden sich in China. Die großen Flusssysteme sind derart verschmutzt, dass das Wasser in über der Hälfte von ihnen als ungeeignet für den menschlichen Verbrauch gilt (Wen 2006, 112ff).
| mehr »

| VERNICHTENDES WACHSTUM

Von Amit Bhaduri

DAS INDISCHE ENTWICKLUNGSMODELL

Reichtum erzeugt Macht. Wenn es darum geht, wie der Reichtum einer Gesellschaft für ihre Entwicklung eingesetzt wird, stört sich diese Macht wenig an unbequemen Tatsachen. Es gibt die Vorstellung, dass der durch die Subvention großer Konzerne und Banken geschaffene Reichtum später für fortschrittliche Haushaltspolitiken verwendet werden kann.
| mehr »