| Die Vier-in-einem-Perspektive in der Praxis

Von Cornelia Möhring und Katharina Schwabedissen

Im Heft 2/2011 stellte Frigga Haug den Ansatz der Vier-in-einem-Perspektive (4in1) vor (122ff). Sie orientiert auf eine Veränderung der gesellschaftlichen Zeitregime: Radikale Verkürzung der Lohnarbeitszeit soll die Beteiligung aller an den Erfordernissen der Reproduktion wie an politischgesellschaftlicher Tätigkeit, Erholung und Bildung ermöglichen. Die vorliegenden Beiträge aus Heft 3/2011 sind ein Einstieg in eine Debatte um praktische Umsetzung und Relevanz des Konzeptes für alltägliche Politik.


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| Italien: Kooperativen ohne Industriepolitik

Von Matteo Gaddi

Nach der Abschaffung des Instituts für Industrielle Beziehungen (IRI) und den Privatisierungen der 1990er Jahre – zum großen Teil durch Mitte-Links-Regierungen organisiert – gibt es in Italien keine Instrumente der öffentlichen Hand mehr, mit denen in die Wirtschaft eingegriffen werden könnte. Ensprechend gibt es auch keine Instrumente, mit denen die Beschäftigten ihr Unternehmen übernehmen könnten, wenn der Besitzer es loswerden möchte – sei es aufgrund von Krise, finanziellen Überlegungen, Haushaltsproblemen, Unternehmensstrategien o.ä
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| Kooperativen und Genossenschaften in den USA: Gestern und Heute

Von Immanuel Ness

Die Genossenschaftsbewegung1 entstand zur Zeit der Industriellen Revolution in England als Reaktion auf Versuche des Kapitals, die Arbeiter zu schwächen. Die gesellschaftliche Forderung nach genossenschaftlicher Organisierung wurde v.a. durch zwei Faktoren gestärkt: die Erfindung des Spinnrads und der Dampfmaschine – neue Technologien, die zu einer enormen Steigerung der Textilproduktion führten. Die Löhne sanken und die Arbeitszeit wurde verlängert. Mit dem Beginn der Massenproduktion sank der Bedarf an Fachkräften, und die Zuwanderung in die Städte – und die Armut – nahm zu.
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| Den Betrieb übernehmen – Editorial

Die globale Krise und Krisenpolitik können als Geschichte der Enteignung erzählt werden: Konjunkturprogramme und »Rettungsschirme« haben Mittel für Unternehmen und Banken mobilisiert, die durch Lohnverzicht und Kürzungen der öffentlichen Leistungen eingespielt werden müssen. Rating-Agenturen, »Gläubigerstaaten « und die EU als verallgemeinerte Finanzaufsicht verringern den Spielraum für demokratische Entscheidungen. Die Proteste gegen die Politik der Kürzungen in Spanien, Nordafrika, Griechenland, Israel besetzen die Plätze und Straßen und erobern damit das Öffentliche symbolisch zurück.
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| Report: Eastern Conference for Worker Democracy

By Immanuel Ness

The Eastern Conference for Workplace Democracy (ECWD) held its biannual conference in Baltimore, Maryland from 8-10 July, focusing on the effort to expand and consolidate a national network of worker cooperatives. The meeting was attended by more than 200 participants who were committed to expanding the conference for workers democracy in the US and Canada. At a time when organized labor in the US is at its unprecedented nadir, a central theme emerged from the conference: As traditional trade unions are declining it is vital to build new forms of worker organization rooted in the concept of democracy and equality.
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| Kapitalismus aufbrechen oder den Staat zurückfordern?

Diskussion zwischen Hilary Wainwright und John Holloway

John Holloway

Kapitalismus ist eine Katastrophe für die Menschheit. Das ist so einfach, so offensichtlich, dass es kaum wert scheint, es zu wiederholen – und doch ist es wichtig, es immer wieder zu sagen: Kapitalismus ist eine Katastrophe für die Menschheit.
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| Wann kann man sagen,…

Von Christoph Spehr

Dass Die Linke existiert und mit normalen Mitteln nicht mehr zerstört werden kann?

Im 14.Heft der Gefängnishefte schreibt Gramsci unter dem Titel Machiavelli. Wann kann man sagen, dass sich eine Partei herausgebildet hat und mit normalen Mitteln nicht mehr vernichtet werden kann? (Gef. 7, 1695ff). Es geht ihm um die Phase, wenn die Existenz einer Partei noch nicht »zwingend« geworden ist,
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| Wenn die Hütte brennt…

Von Rainer Rilling

Es gibt ein legitimes Primat der taktischen Politik, wenn die Hütte brennt. Allerdings findet das politische Tagesgeschäft in aller Regel in brennenden Hütten statt. Umso wichtiger ist es, zuweilen beim Austreten der Brandherde darüber nachzudenken, wo der nächste Brand entstehen wird. Wer weiß, warum Hütten brennen, kann sich leichter darauf vorbereiten. Er kann Prioritäten setzen und versuchen, entsprechend praktisch zu handeln.
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| Gegen den globalisierten agro­industriellen Komplex

Von Vishwas Satgar

Agrargenossenschaften und alternative Solidarwirtschaft in Südafrika

Von der Apartheid zum Afro-Neoliberalismus

Der Afrikaaner-Nationalismus errichtete den Apartheidstaat zur Ausgrenzung und Ausbeutung der Mehrheit, um einer Minderheit alle Ressourcen, Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern. Der Landraub als eine von vielen Methoden der Zwangsproletarisierung hatte längst begonnen, als die National Party 1948 zum Hauptakteur des Afrikanerdom und der Entwicklung des Apartheidsstaats aufstieg.
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| Mondragón und der Sozialismus des 21. Jahrhunderts

Von Wolfram Adolphi

Im spanischen Baskenland ist in den vergangenen 50 Jahren ein Projekt herangewachsen, das für die sozialistische Theorie sowie als Alternative für die Arbeiterklasse von Bedeutung ist – und nun auf Spanien, Europa und den Rest der Welt ausgreift
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