| Weltumordnung

Von Mario Candeias

Wie Konturen des Neuen allmählich sichtbar werden

Der Name der Zeit? Unklar. Post-alles, Interregnum. Die US-Hegemonie ist seit den Zeiten neoliberaler Transnationalisierung infrage gestellt, das Empire längst kein USamerikanisches mehr. Ein Hegemoniewechsel ist in vollem Gange, vielleicht nicht nach China, wie es die Weltsystemtheorie (Arrighi) nahelegte, aber doch nach »Chimerika« (Niall Ferguson). Seit der globalen Finanzkrise ist kein Projekt in Sicht, das den aktiven Konsens der Subalternen reorganisieren, Akkumulationsperspektiven auf erweiterter Stufenleiter öffnen und eine neue Weltordnung etablieren könnte.
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| Ohnmächtige OSZE

Von Nadja Douglas

Terrain für eine andere Außenpolitik

Die gegenwärtige Krisensituation in der Ukraine und die verhärteten Fronten zwischen Russland und dem Westen haben die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) wieder ins Blickfeld der internationalen Politik gerückt. 40 Jahre nach Unterzeichnung der Helsinki-Schlussakte ist sie nach wie vor das einzige inklusive Forum für Sicherheits- und Abrüstungsverhandlungen zwischen Ost und West, wenn man von dem häufig blockierten NATO-Russland-Rat absieht. Nach Ende des Kalten Krieges leistete die OSZE insbesondere durch die Beförderung der konventionellen Rüstungskontrolle einen bedeutenden Beitrag zur europäischen Sicherheit.
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| 20 Jahre Völkermord in Ruanda

Von Jörn Jan Leidecker

Konsequenzen für die zivile Konfliktbearbeitung

Am 6. April 1994 wurde das Flugzeug des ruandischen Präsidenten Juvénal Habyarimana im Landeanflug auf den Flughafen Kigali von bis heute unbekannten Tätern mit einer Rakete abgeschossen. Daraufhin begannen Armeeeinheiten und Milizen aus der Bevölkerungsmehrheit der Hutu damit, Angehörige der Bevölkerungsminderheit der Tutsi sowie oppositionelle Hutus umzubringen. In den folgenden 100 Tagen wurden schätzungsweise 800 000 Menschen ermordet.
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