| Kommunikativer Kapitalismus und Klassenkampf
Die letzten fünf Jahre mit ihren zahlreichen Aufständen und Demonstrationen waren die erste Phase einer Revolte, die von der Klasse der WissensarbeiterInnen ausgeht. Die Occupy-Bewegung, die Proteste von Studierenden in Chile und im kanadischen Montreal, die Kämpfe gegen Austeritätspolitiken in Europa, selbst Teile der Bewegungen des Arabischen Frühlings und die Streiks von LehrerInnen, GesundheitsarbeiterInnen und anderen im öffentlichen Dienst Beschäftigten überall auf der Welt können als Aufbegehren der Klasse derjenigen begriffen werden, die unter dem System des kommunikativen Kapitalismus proletarisiert wurden. Diese Kämpfe sind nicht Kämpfe der Multitude, nicht Kämpfe für mehr Demokratie oder Kämpfe, die allein aus lokalen Bedingungen heraus zu erklären sind. Es sind keine sozialen Abwehrkämpfe der Mittelschichten und es ist nicht der Freiheitsdrang von Netzwerkindividuen, der sich hier Bahn bricht (vgl. Mason 2012). Vielmehr sind es Kämpfe derjenigen, deren Arbeitskraft der kommunikative Kapitalismus ausbeutet und deren Lebensäußerungen von diesem enteignet werden (vgl. Dean 2009, 2010).
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