| »Teil der Bewegung sein«

Von Tassos Koronakis

Linkspartei auf dem Syntagma-Platz

Die Situation in Griechenland kann nur als Depression beschrieben werden. Jetzt, nach den Bewegungen, die die Plätze besetzt haben, sind die Menschen erschöpft und die Angst hängt über unseren Köpfen, was als nächstes kommt. Alle zwei Monate werden neue Kürzungen und Maßnahmen beschlossen, die immer wieder als »letzte« angekündigt werden. Das Schuljahr hat begonnen, aber es gibt keine Bücher. Die Schulbibliotheken sind geschlossen.
| mehr »

| Transformative Organizing im Betrieb

Von Jeffrey Raffo

Neue Strategien in der IG Metall

Gewerkschaftsstrategien

Diskussionen darüber, ob Gewerkschaften auf Transformation gerichtete politische Arbeit leisten oder nicht, leiden oft darunter, dass sie sich auf Inhalte gesellschaftspolitischer Stellungnahmen oder die Bereitschaft von Gewerkschaften, mit sozialen und politischen Bewegungen zu tagesaktuellen Fragen zusammenzuarbeiten, beschränken.
| mehr »

| Linke Parteien in der fragmentierten Gesellschaft

Von Mimmo Porcaro

Partei neuen Typs – die »verbindende Partei«

Gesellschaftliche Differenzierung und neoliberaler Umbau der Gesellschaft haben die traditionellen linken Großorganisationen, vor allem die Massenparteien, in die Krise geführt. Vor diesem Hintergrund entwickelte die Führung der Partito della Rifondazione Comunista (PRC; Partei der Kommunistischen Wiedergründung) in den 1990er Jahren in Italien ein neues Projekt. Es galt, folgenden Widerspruch zu bearbeiten: Die »klassischen« Funktionen der Arbeiterpartei (Transformation der popularen in herrschende Klassen, kulturelle und programmatische Arbeit, Politikmanagement) waren nicht nutzlos und überflüssig geworden, sondern in einer Gesellschaft, die auf die Zersetzung jeglicher Alternativen zum Kapitalismus zielt, wichtiger denn je.
| mehr »

| Eine neue »gesellschaftliche Partei«?

Von Christina Kaindl und Rainer Rilling

Linke Organisation und Organisierung

Plötzlich ist wieder Bewegung. Die Menschen, die sich auf Plätzen und Straßen versammelt haben, stehen für neue Risse im Gefüge von Repräsentation und Hegemonie. Schon seit Ende der 1990er Jahre hatten sich die Vertretungen politischer und sozialer Interessen verschoben. Die Neue Mitte/New Labour, Agenda 2010, Niedriglohn, neue Kriege: Erfahrungen, Wünsche, Hoffnungen und Interessen von Beschäftigten aus der Arbeiter- und Mittelklasse, den neuen Prekären, den Migranten und den traditionellen Armen fanden sich in ihnen nicht mehr wieder.
| mehr »

| Mal wieder die Organisationsfrage stellen…

Von Horst Kahrs

Alles verändert sich,
wenn du es veränderst.
Doch du kannst nicht gewinnen,
solange du allein bist!
Ton, Steine, Scherben
| mehr »

| Occupy Wall Street – Eindrücke und vorläufige Überlegungen

von Richard D. Wolff & Jan Rehmann

Soziale Bewegungen werden nicht am Reißbrett entworfen und brechen auch nicht als rätselhafte »Ereignisse« aus dem Nichts hervor. Sie entstehen aus verschiedenen Initiativen und Dynamiken, die sich komplex überlagern und überdeterminieren.
| mehr »

| »RE:ORGANISIEREN« – Luxemburg 4/2011

Niemand kann mehr sagen, dass sich kein Widerstand gegen die herrschende Krisenpolitik regt. Seit Anfang des Jahres sind »plötzlich« neue Kämpfe entstanden (vgl. Luxemburg 2/2011). Nicht einzuordnen in die üblichen Kategorien der politischen Wahrnehmung, getragen von »ganz normalen Leuten«, scheinen sie unorganisiert. Vergangene Bewegungen und ihre Erfahrungen gehen in die neuen politischen Kämpfe ein; gleichzeitig markieren sie einen Bruch: Ihre Ziele und Artikulationsformen sind neu – sie re-organisieren.
| mehr »

| Bildung, Forschung, Organizing

Gespräch mit Nik Theodore

Die Versuche zum Aufbau einer Neuen Linken in Nordamerika waren vor allem durch städtische Kämpfe und Organisationen geprägt. Du hast zusammen mit deinen Kollegen Jamie Peck und Neil Brenner daran festgehalten, von »Neoliberalismus« zu sprechen, während viele schon sein Ende verkünden. Was steckt dahinter?

Vielleicht ist das zu vergleichen mit dem, was Habermas von der Moderne sagt: Der Neoliberalismus ist tot, aber er herrscht.
| mehr »

| »Die Senegalesische Zivilgesellschaft muss ­Bündnisse mit den politischen Kräften schmieden«

Gespräch mit Amacodou Diouf

Herr Amacodou Diouf, was ist Ihre Analyse der aktuellen Ereignisse im Senegal, insbesondere der entstehenden Protestbewegungen?

Der Druck geht vor allem auf Aktionen von Jugendlichen zurück. Die Jugend zieht aus dem momentan sehr geringen Wirtschaftswachstum keinen Nutzen und wird aus der Verteilung des nationalen Reichtums vollkommen ausgeschlossen. In allen Schlüsselsektoren verlangsamt sich das Wachstum, die Prekarität der Jugend nimmt dadurch zu. In dieser Situation bedarf es einer Neugestaltung des politischen Feldes, sodass die Jugend die Lösung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Probleme selber angehen kann und sich den Weg in Arbeit und wirtschaftliche Aktivität öffnet.
| mehr »