| Mehr als ein neuer Anstrich

Von Hans Thie

Grüner Sozialismus. Das riecht nach Malerschweiß und Pinsel; sieht aus wie ein Anstrich in trendigem Format. Das klingt wie politischer Raub. Und das nährt den Verdacht, dass – oberflächlich renoviert – ein brüchiges Gebäude vermietet werden soll, statt es abzureißen. Wer von grünem Sozialismus spricht, muss mit Häme rechnen, mit übler Nachrede und mit dem Sarkasmus des farblichen »Originals«, das sich sein Markenzeichen, eben das Grüne, nicht wird nehmen lassen wollen.
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| Gespräch über grünen Sozialismus

Von Fabian Deus, Anna-Lena Dießelmann, Luisa Fischer und Clemens Knobloch

Vermessung eines diskursiven Raums

Es treten auf:

Die idealistische Ökosozialistin (IÖK)
Die sozialpolitische und skeptische Realistin (SKR)
Die Zynikerin (ZYN)
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| Ökosozialismus

Von Frieder Otto Wolf

Eine parteiliche Geschichte

Geologen sprechen davon, dass die Menschheit gleichsam aus eigener Kraft in ein neues erdgeschichtliches Zeitalter eingetreten ist – in das »Anthropozän«: Das charakteristische Merkmal ist nicht etwa, dass die Menschheit jetzt endlich »die Natur beherrscht«, sondern vielmehr, dass ihre Handlungen erdgeschichtliche Konsequenzen entfalten, die nicht länger von »der Natur«, also von Ökosystemen der planetaren Biosphäre stillschweigend kompensiert, regional bzw. lokal begrenzt oder abgefedert und ausgehalten werden können.
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| Griechenland und die dunkle Seite der europäischen Integration

Von Panagiotis Sotiris

Sparpolitik, eingeschränkte Souveränität und soziale Verwüstung

Seit zwei Jahren ist die griechische Gesellschaft ununterbrochenen Angriffen ausgesetzt. Die Staatsschuldenkrise hat zur Durchsetzung drastischer Sparprogramme geführt, die die Gesellschaft schon jetzt an den Rand einer sozialen Katastrophe geführt haben. Die Durchschnittslöhne sind um mehr als 20 Prozent gefallen,Schulen und Krankenhäuser haben Schwierigkeiten, die Versorgung aufrechtzuerhalten, und die offizielle Arbeitslosenquote hat die 20- Prozent-Marke schon überschritten.
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| Deutsche EU-Hegemonie und »blaue Blume der Demokratie«

Von Perry Anderson

Gedanken zur Eurokrise

Der Großteil der Literatur zur Europäischen Union ist äußerst spezialistisch und unter Nicht-Experten wenig bekannt, auch ist vieles davon ideologisch so einförmig, dass es das Interesse an den vielfältigen politischen Konflikten und Kulturen in Europa eher erstickt als entfacht. Das Ergebnis, verstärkt durch einen verbreiteten Konformismus der Medien, ist ein erstaunlicher geistiger Provinzialismus – das Fehlen einer wirklichen europäischen Öffentlichkeit.
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