| Radikale Arbeitszeitverkürzung – Zwischen Traum und Albtraum

von Stefan Krull

In der Krise erleben viele Menschen, dass Arbeitszeitverkürzung, Kurzarbeit und existenzielle Unsicherheit miteinander zusammenhängen. Die Hängepartie bei Opel dauert schon über zwei Jahre. Vorläufiger Endpunkt im Sommer 2010: Die Beschäftigten verzichten auf hunderte Millionen Euro für die »Sanierung« – die darin besteht, tausende Beschäftigte zu entlassen und Werke zu schließen. Nach Kurzarbeit kommen nun Sonderschichten und Entlassungen zugleich.
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| Besser verkehren − solidarische Alternativen für Mobilität

Von Sabine Leidig

Verkehr ist ein Zukunftsthema und Feld für soziale Kämpfe. Die Autokonzerne rüsten für eine Verdopplung der Pkw-Zahl weltweit. Wir dagegen brauchen Utopien, Modelle und praktische Kämpfe für regionale Entwicklung mit weniger Verkehr, für öffentliche Räume für Menschen statt Autos, für Bahnen und (Elektro-)Busse. Die Mosaik-Linke könnte die notwendige sozial-ökologische Verkehrswende als ein zentrales Transformationsprojekt auf die Agenda setzen – getreu der Losung »Jede Revolution beginnt auf der Straße« (VW-Werbung aus den 1980ern).
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| UNITED STATES OF AUTOMOBILES – KULTUR UND GESCHLECHT DER MOBILITÄT*

von Catherine Lutz und Anne Lutz Fernandez

Unablässige Werbung und Lobbyismus über Jahrzehnte haben ein tief verankertes Glaubenssystem geschaffen und verbreitet: eine ausgereifte Autoideologie. Diese ist – wie viele Elemente der Kultur – für uns unsichtbar, da wir mit ihr sehen. Wie farbige Kontaktlinsen strukturiert und begrenzt der Denkrahmen, mit dem wir aufgewachsen sind, unsere Vorstellungen darüber, wie wir uns fortbewegen, wofür wir Geld ausgeben, welche Risiken wir eingehen und wo wir leben.

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| »TüBus umsonst!« Für ein Grundrecht auf Mobilität

Von ZAK-Tübingen

»Nulltarif im Stadtverkehr!« – mit dieser Forderung versuchen wir seit zwei Jahren einen doppelten Spagat: Zwischen sozialer Frage und Ökologie ebenso wie zwischen pragmatischer Kommunalpolitik und antikapitalistischer Utopie. Entstanden ist unsere Kampagne für einen kostenfreien öffentlichen Nahverkehr aus zwei zunächst getrennten Debatten, die uns die letzten Jahre beschäftigt haben: Grundeinkommen und Klimawandel. An der Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen überzeugte uns vor allem das Konzept


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| Time to say goodbye

Von Rainer Rilling

Aus Stahl gemacht, durch einen Verbrennungsmotor angetrieben, für vier Personen ausgelegt, im privaten Eigentum und unabhängig voneinander betrieben: Das ist das Modell Auto. Fast ein Jahrhundert lang war es prägend, weltweit. Seine Epoche läuft jetzt unwiederbringlich aus.


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| Von hier nach dort – ganz anders: Editorial 3/2010

Die Autoindustrie präsentiert sich als Vorreiter und globaler Leitmarkt. Von den Krisen wird geschwiegen: Seit Jahrzehnten wird zu viel produziert. Das verschärft die Konkurrenz – die in erster Linie die Beschäftigten trifft. Die Hersteller in Europa und Nordamerika wollen die Produktion von Autos verdoppeln; die machtvollen Konkurrenten in Asien verfolgen dasselbe Ziel. Das Go Green der Autoindustrie soll den alten Weg individueller Mobilität verlängern und das Geschäftsmodell mit verändertem Antrieb fortführen.
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| Luxemburg 3/2010 AUTO MOBIL KRISE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt

Editorial

Kapital-Strategien

Rainer Rilling Time to say goodbye

Catherine Lutz und Anne Lutz Fernandez United States of Automobiles: Kultur und Geschlecht der Mobilität

Jayne Holsinger Women Drivers

Folke Köbberling und Martin Kaltwasser Crushed Cayenne

Holm-Detlev Köhler Daimler: Neue Profit-Strategien

Stephan Kaufmann Boom 2010 – Ende oder neue Runde der globalen Autokrise?

Magdalena Bernaciak, Vera Šcepanovic Wechselnde Strategien – Integration von Ostmitteleuropa in den europäischen Automarkt
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| US-SOZIALFORUM IN DETROIT

Von Thomas Ponniah

ERSCHLIESSUNG DES LOKALEN

Wenn man eine Äquivalenzkette zwischen demokratischen Kämpfen herstellen will, muss man eine Grenze ziehen und einen Gegner identifizieren. Aber das reicht nicht: Man muss auch wissen, wofür man kämpft, welche Gesellschaft man errichten will.
Ernesto Laclau und Chantal Mouffe
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| FÜR EINE LINKE PARTEI IN DEN USA

Von Jenny Brown

Die Gruppe INCITE! Women of Color Against Violence hat auf ihrer Konferenz und in ihrem Buch The Revolution will not Be Funded (2007) herausgearbeitet, wie der Bewegung in diesem Land über die vergangenen 30 bis 40 Jahre die Spitze abgebrochen wurde und wie sie sich mit ihrer zunehmenden Abhängigkeit vom »industriellen Wohltätigkeitskomplex« in Kompromisse drängen ließ. Stiftungen, die im Wesentlichen aus Abschreibungsgründen existieren, übten zunehmend Einfluss auf das organisatorische Leben von politischen Gruppen aus.
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| BASEBALL UND DIE SCHWARZE ARBEITERKLASSE IN DEN USA

Von Bill Fletscher

Die Veränderungen der Lage der schwarzen Arbeiterklasse in den USA während der letzten 60 bis 70 Jahre entsprechen den gleichzeitigen Entwicklungen im US-Baseball. Auch Baseball kann als Industrie betrachtet werden. Neben der Major League, den beiden nordamerikanischen Profiligen, in denen bis 1947 nur Weiße spielten, gab es bis in die 1950er Jahre die schwarzen Negro Leagues, die zwar untergeordnet, aber dennoch bedeutend waren. 1947 setzte im Baseball ein Prozess der Desegregation ein: Jackie Robinson von den Brooklyn Dodgers war der erste schwarze Major-League-Spieler, ihm folgten bald weitere herausragende schwarze Spieler in anderen Mannschaften.
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