| OHNE BEWEGUNG

Von Harold Meyerson

OBAMA IN DER KRISE

Seit der Präsidentschaft Lyndon B. Johnsons hat noch jeder Demokratische Präsident, von Jimmy Carter über Bill Clinton bis hin zu Barack Obama, die Hoffnung auf eine neue Ära der Reform und Modernisierung geweckt. Die Gesetzgebungswellen der 1930er und 1960er Jahre waren kurze Phasen, in denen die amerikanische Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändert wurden, hieraus speisen sich linke Hoffnungen noch heute.
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| Die Linke in Bewegungen und Bündnissen

Von Bernd Riexinger

Im Bündnis Wir zahlen nicht für eure Krise ist die Partei Die Linke vertreten. Bei der Vorbereitung der Demonstrationen am 28.3.2009 in Berlin und Frankfurt war sie ein wichtiger Akteur. Die Rolle von politischen Parteien in solchen Bündnissen ist oft nicht geklärt – so auch hier. Das hat unter anderem historische Gründe. Geprägt durch die Zeit des kalten Krieges und ein extrem antikommunistisches Klima war es eher unüblich, dass linke Parteien anerkannter Teil außerparlamentarischer Bündnisse waren. Häufig wurde die Mitarbeit von Parteien ausdrücklich ausgeschlossen, teilweise auch, um eher sektiererische Kleinparteien abzuwehren.


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| MACHTBEZIEHUNGEN IN DER GLOBALEN KOMMUNIKATION

von Miya Yoshida

Postkarte der “Phone-Wars”

Im Kontext der Telekommunikation wird häufig von Erreichbarkeit (accessibility) gesprochen. Das bedeutet zweierlei: Die Nutzer der mobilen Telefonie haben globalen personalisierten Zugriff auf ein simultanes Netzwerk. Dessen soziale und kontextuelle Verfügbarkeit ebnet soziale Unterschiede und Hierarchie und beinhaltet gleichzeitig Verhandlungen über die zeitliche Flexibilität von Individuen. Beide Bedeutungen von Erreichbarkeit drücken sich im Englischem – in der Medientheorie wie auch in den Werbekampagnen großer Mobiltelefonanbieter – im Begriff seamless connectivity (nahtlose Kommunikation) aus.
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| LOB DER KAPITALISMUSKRITIK. WARUM DER KAPITALISMUS EINE STARKE MOSAIK-LINKE BRAUCHT

Von Hans-Jürgen Urban

Angesichts des Zusammenwirkens von Kapitalismuskritik und Überlebensfähigkeit der kapitalistischen Ordnung scheint der Finanzmarkt-Kapitalismus nach dem Sieg über seine Kritiker weniger souverän dazustehen. Beruht die neue Stabilität gar auf einem Pyrrhussieg?

Die Player der Finanzmärkte haben längst Fakten geschaffen. Es wird wieder gezockt im Kasino, und meist nach den alten Regeln. Offensichtlich dauerte der Schwächeanfall des Kapitalismus nicht lange. Noch bevor die Linke den beliebten Streit beginnen konnte, ob sie lieber Arzt am Krankenbett oder Totengräber am Sarg des kränkelnden Finanzmarkt-Kapitalismus sein wolle, scheint der Patient weitgehend genesen.
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| From a fragmented left to mosaic

by Mario Candeias

From the dissonant constellations in which everybody is caught, it is, in order to recover agency, necessary to work out a generalization (instead of ‘unification’) of interests that respects differences. Specific interests must be newly connected and solidarity must be developed.

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| Widersprüche linker Regierungen im Angesicht der Zivilisationskrise

von Edgardo Lander

In welchem Maße entwickeln die so genannten linken oder »fortschrittlichen« Regierungen Lateinamerikas Alternativen zum kapitalistischen Zivilisationsmodell und seinem Verhältnis zur »Natur«?

Die Zivilisationskrise und die Grenzen, an die der Planet geraten ist, erfordern radikale Alternativen zum Paradigma des Fortschritts und der Ausbeutung der Natur. Eine antikapitalistische Perspektive ist unerlässlich. Die kapitalistische Akkumulationslogik erzwingt eine ständige Expansion des Kapitals in neue Gefilde; der Prozess kapitalistischer Landnahme erfolgt durch die Aneignung neuer »Ressourcen«: Energieträger, Märkte und Arbeitskräfte.
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| Für ein Linkes Mosaik – Editorial

Wie kann die Linke zum Handeln kommen? Strategische Orientierungen scheinen vielfach hinter kurzfristigen Perspektiven zurückzutreten. Ein gemeinsames Projekt zu denken, gar zu bilden, ist der gesellschaftlichen Linken seit Jahrzehnten kaum gelungen. Die traditionelle Arbeiterbewegung hat vielfach die Frauen aus dem Blick verloren, die Schwarzen, den globalen Süden.
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| SEX AT THE FORUM

Von Ara Wilson

SEXUELLE GERECHTIGKEIT UND DIE GLOBALISIERUNGSKRITISCHE BEWEGUNG

Beim Nachdenken darüber, wie sexuelle und ökonomische Gerechtigkeit zusammenhängen könnten, fragt die empirische Materialistin in mir: Wie und wo begegnen sie sich bereits? Die Suche nach solchen Projekten führt mich zu den globalen Bewegungen für ökonomische Gerechtigkeit, besonders den globalisierungskritischen und Anti-Globalisierungs-Bewegungen, die mit dem Weltsozialforum (WSF) verbunden sind.
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| WELCHE KRISE?

Von Angela Klein

ÜBERLEGUNGEN ZU DEN SOZIALFOREN

Seit geraumer Zeit kursiert unter Aktiven das Wort von der Krise des Sozialforumsprozesses. Wenn das nicht die Axt sein soll, die an einen noch jungen, erst zehnjährigen Baum gelegt wird, ist zumindest einzufordern, dass präzisiert wird, was damit gemeint ist.
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| »DIE LINKEN HÄNGEN AM FORTSCHRITT«

Von Humberto Cholango

Das Weltsozialforum kann als Antwort auf das kapitalistische und neoliberale Gesellschaftsmodell gelten. Es ist ein Ort, an dem Alternativen entwickelt werden können. Es repräsentiert keine einheitliche Linie oder politisch-ideologische Strömung. In einigen Fragen wurden klare Linien und Gegenpositionen entwickelt: Bezogen auf die Área de Livre Comércio de las Américas (ALCA) in Lateinamerika oder die WHO tritt das Forum für politische Veränderungen ein.
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