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UmCare – Auf der Suche nach neuen Strategien in Pflege und Gesundheit


Die Folgen von Ökonomisierung und Sparpolitik sind in wenigen Bereichen so existenziell erfahrbar wie in der Pflege und der Gesundheitsversorgung. Beschäftigte wie auch PatientInnen und Angehörige leiden unter Arbeitsverdichtung und Personalmangel. Staatliche Leistungen werden gekürzt, jede Behandlung muss sich rechnen, der günstigste Anbieter gewinnt. Zeit für die Sorge füreinander und für sich selbst ist rar. Das schafft neue Barrieren für Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf. Und es schreibt fort, dass Armut krank macht und Pflegeverantwortung arm. Lücken werden privat gestopft – nach altem Muster überwiegend von Frauen.

Höchste Zeit also für eine Umcare – aber wie? Wie können sich Beschäftigte auch unter prekären Bedingungen erfolgreich organisieren? Wie lassen sich die neuen Arbeitskämpfe in der Pflege verbreitern und neue Bündnisstrategien entwickeln? Was sind die Schritte hin zu einer demokratischen und solidarisch finanzierten soziale Infrastruktur für alle – nicht nur in Gesundheits und Pflege, sondern in allen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Diese Fragen wurden auf der Aktionskonferenz Care-Revolution [1] von 2014  intensiv diskutiert. 2015 wurde mit der Konferenz „UmCare – Für neue Strategien in Pflege und Gesundheit“ [2] von 2015 daran anknüpfend nach Handlungsstrategien im Gesundheits- und Pflegebereich gesucht.

Die folgenden Beiträge sind rum um die beiden Konferenzen entstanden und dokumentieren die Debatten um Care-Arbeit und alternative Gesundheitsversorgung, die in den letzten Jahren in der LuXemburg geführt wurden.

Privat und Prekär

Die neue Kultur des Helfens [3]
Von Tine Haubner

Engagiert und ungehorsam [4]
Von Hanna Schuh

Vom bürgerlichen Liebesdienst zur ›Freiwilligenarbeit‹ für alle [5]
Von Gisela Notz

Sick of it all. Häusliche Pflege von Kindern mit Behinderung [6]
Von Dörthe Krohn

 

Pflegearbeit organisieren

„Wir sind doch keine Sklavinnen!“ [7]
Von Sarah Schilliger

Ziemlich beste Freunde. Bündnisse zwischen Pflegenden und Gepflegten in den USA [8]
Von Laura Flanders

Interview: »In den nächsten Jahren werden wir Proteste sehen!« [9]
Von Katharina Schwabedissen

Aktion Ultimatum: ›Freiwillige‹ Leistungen bestreiken [10]
Von Hagen Klee und Nadja Schmidt

Altenpflege organisieren und (lokal)politisch Druck machen [11]
Von Mia Lindemann und Michael Zimmer

Eine andere Welt ist möglich – auch im Krankenhaus [12]
Kämpfe um Personalbemessung in den USA [12]
Von Marilyn Albert

»Patienten wegstreiken« – Arbeitskämpfe an der Charité [13]

Von Luigi Wolf

»Das weiße Städtchen«. Krankenschwestern streiken in Polen gegen die Privatisierung des Gesundheitswesens [14]

Von Magdalena Błedowska

 

Infastrukturen anders machen

Demokratisierung im Gesundheitswesen [15]

Von Kirsten Schubert

Kämpfe, die wir gewinnen können. Die niederländische SP sorgt durch eine offensive Kampagne für ein Umdenken in der Gesundheitsdebatte [16]
Von May Naomi Blank

INTERVIEW: »Mehr als Abwesenheit von Krankheit…« Ein Gespräch Über Lokale Gesundheitszentren als Orte politischer Praxis [17]
Mit Gesundheitskollektiv-Berlin

Gesundheitsversorgung ganz anders? [18]
Von Eva-Maria Krampe

Medizinische Flüchtlingsversorgung als Nagelprobe für das Gesundheitssystem [19]
Von Viola Schubert-Lehnhardt und Anne Urschll

 

UmCare – wie, wohin, mit wem?

Nicht im Gleichschritt, aber Hand in Hand [20]
Von Barbara Fried und Hannah Schurian

»We care« – Aber wer sind ›wir‹? [21]
Von Michael Zander

Caring for Strategy [22]
Von Julia Dück und Barbara Fried

Child Care Crisis [23]
Von Sabine Hattinger-Allende

Communities of Care. Queere Politiken der Reproduktion [24]
Von Mike Laufenberg [25]

Unterstützung auf Augenhöhe [26]
Warum es feministische und ermächtigende Angebote für Betroffene von sexualisierter Gewalt braucht
Von Ann Wiesental

 

Krise und Umbau von Care-Arbeit

Soziale Wende des Kapitals? [27]
Von Emma Dowling

Vom Geschäft mit Grundbedürfnissen – Die Ökonomisierung sozialer Dienste [28]
Von Norbert Wohlfahrt

Austerity kills [29]
Von Alexis Benos

Beyond Aid [30]
Von Thomas Gebauer

Alltag in der Präventionsgesellschaft [31]
Von Stefanie Graefe

Vollständiges Wohlbefinden [32]
Von Thomas Gebauer