| Marxist sein/Marxistin sein

Von Wolfgang Fritz Haug

Mit der Frage nach dem ›Marxistsein/Marxistinsein‹ (M) rücken die Subjekte in den Fokus. Das Politische zeigt sich im Persönlichen. (…) Ungezählte haben sich als Marxisten verstanden. Auf dem Höhepunkt der revolutionären Kämpfe des 20. Jahrhunderts zählten sie nach Millionen. Zustrom erhalten sie, je nach historischer Konstellation, aus immer neuen Generationen und Weltgegenden. Und immer, so Norman Geras, ist dabei »eine Art existenzieller Wahl, die jemand trifft«, mit im Spiel (2011, 5). Anders als übers Sozialist- oder Kommunistsein ist dennoch nur selten und eher beiläufig übers M, seine Triebkräfte und Praxen, seine Widersprüche und Krisen, seine Produktivität und seine vielfältigen Ausprägungen theoretisch reflektiert worden. (…)
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| Marxismus in Bewegung. Der »kritische Kommunismus« und die junge Sozialdemokratie

Von Lutz Brangsch

Häufig scheint es, als seien Marxismus und Arbeiterbewegung immer schon identisch gewesen. Dabei war dies eher eine Verbindung auf Zeit, und rückblickend ist es verblüffend, dass eine wissenschaftliche Doktrin für mehrere Jahrzehnte die Grundlage breiter Massenbewegungen bilden konnte. Das haben sonst nur Religionen fertiggebracht. Ein Aufeinandertreffen von Bewegung und Wissenschaft verläuft meist so, dass Bruchstücke der Wissenschaft übernommen werden oder dass Teile der Bewegung – meist die formellen oder informellen Führungsschichten – diese rezipieren. Die Ausbreitung der Marx’schen Auffassungen innerhalb der deutschen Sozialdemokratie in den 1860er und 1870er Jahren hingegen war unmittelbares Moment eines Prozesses, in dem das Proletariat zu einer Klasse und damit zu einer selbstständigen politischen Kraft wurde (vgl. Demirović in diesem Heft).
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| Das Phänomen Žižek. Marxismus und Pop-Philosophie

Von Timm Ebner

Das »Phänomen Žižek« lässt sich nur erklären, wenn man es in seine Segmente zerlegt.
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