| Würde für alle. Überlegungen zu Jan Kortes »Die Verantwortung der Linken«

Von Florian Weis

Die Idee der Gleichheit ist ein linker Kerngedanke. Tatsächlich ist die Arbeiter*innenklasse durch alltagskulturelle Gräben und Kon­kurrenzverhältnisse gespalten. Eine Herausforderung für emanzipatorische Politik.


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| Solidarität ist unsere DNA

Von Bernd Riexinger

Fast neun Jahre waren Katja Kipping und ich Vorsitzende der LINKEN. Das ist mehr als die Hälfte des „Lebens“ unserer Partei. Es war eine gute Zeit. Ich bin stolz darauf, dass wir die LINKE zu einer gesamtdeutschen Partei weiterentwickelt haben, die heute eine stabile Kraft im bundesdeutschen Parteiensystem ist. Erstmalig seit Jahrzehnten etablierte sich hierzulande eine gesamtdeutsche Partei links von der SPD. Das ist bei Weitem keine Selbstverständlichkeit.
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| Der Weisse Arbeiter

Von W.E.B. Du Bois

In unserer Rubrik Wiedergelesen veröffentlichen wir hier einen Auszug aus dem 1935 erschienenen Essay “Black Reconstruction in America 1860-1880“ von W.E.B. du Bois. Der Autor analysiert darin, wie sich die Klassenspaltung zwischen Schwarzer und Weißer Arbeiterschaft in den USA historisch entwickelte.

 
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| Grüner Sozialismus – warum die Klimabewegung an den alten Debatten nicht vorbeikommen wird

Von Raul Zelik

Aus den Reihen der Klimabewegung wird immer wieder dafür plädiert, sich von den Begriffen des 20. Jahrhunderts frei zu machen und jenseits der alten Systemdebatten zu argumentieren. So heißt es bei der Transformationsforscherin Maja Göpel in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel: „Das letzte, was wir jetzt brauchen, ist eine ideologische Diskussion über Sozialismus und Kapitalismus.“ Und Luisa Neubauer von Fridays for Future schlägt in die gleiche Kerbe, wenn sie in einem Interview mit der TAZ erklärt, man brauche zwar eine andere Form des Wirtschaftens, aber mit Sozialismus habe das nichts zu tun.
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| Das Momentum nutzen: Fünf Thesen zur Entwicklung von Radikalität durch Organizing

Von Daniel Gutiérrez

Die alten Griechen hatten zwei Wörter für Zeit: kronos und kairos. Mit Ersterem war ereignislose, linear voranschreitende Zeit gemeint. Das Letztere bezeichnete die momentane Qualität, welche Zeit manchmal haben kann: Das Tempo, in dem eine Geschichte am besten erzählt wird, wann die Zuhörenden auf die Folter gespannt werden sollten, und der Augenblick, in dem die Pointe mit dem größten Effekt auszuspielen ist. Es kennzeichnet ein schmales Zeitfenster, das sich schließen kann, bevor wir uns gewahr werden, dass es vergangen ist – vielleicht für immer.
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| Autoritäre Allianzen. Wie die Menschenfeindlichkeit der Mitte den rechten Rand legitimiert

Manuela Freiheit, Wilhelm Heitmeyer und Peter Sitzer

Seit dem Aufdecken des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) wurden in Deutschland weitere rechtsterroristische Angriffe verübt: vom Anschlag im und am Münchner Olympia-Einkaufszentrum im Juli 2016 über den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke im Juni 2019 bis hin zum Anschlag auf eine Hallenser Synagoge im Oktober desselben Jahres und zum Massenmord in Hanau im Februar 2020. Die Liste der Menschen, die seit 1990 Opfer rechtsextremistischer Tötungsdelikte wurden, ist aber viel länger. Journalist*innen und NGOs gehen von mindestens 182 Todesopfern rechter Gewalt aus.
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| ABC der Transformation: Reproduktive Gerechtigkeit

Von Hannah Schurian

In den letzten Jahren sind weltweit hunderttausende Feminist*innen für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche auf die Straße gegangen. Die Pro-choice-Bewegungen erneuern die jahrzehntealte feministische Forderung nach körperlicher Selbstbestimmung und Autonomie und bestehen auf individueller Wahlfreiheit. Jede Frau soll das Recht haben, ihre eigene Entscheidung zu treffen – ein Recht, das von konservativen und rechten Kräften immer wieder neu angegriffen wird. Auch wenn dieser Kampf wichtig und notwendig ist, muss er perspektivisch erweitert werden.
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| Automobiler Konsens am Ende? Wie die Linke bestehende Risse vertiefen könnte

Von Tobias Haas & Markus Wissen

Die Autoindustrie war jahrzehntelang die Leitbranche des deutschen Kapitalismus, der gesellschaftliche Alltag am Auto orientiert. Nicht nur aus ökologischen Gründen kann es so nicht weiter gehen.
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| Empire – zwanzig Jahre später

Von Michael Hardt und Antonio Negri

Vor zwanzig Jahren, als unser Buch Empire in erster Auflage erschien, standen die ökonomischen und kulturellen Prozesse der Globalisierung im Rampenlicht: Vor aller Augen war eine Art neue Weltordnung im Entstehen begriffen. […]

Es ist wahr, die Weltordnung mitsamt ihren globalen Kommandostrukturen steckt überall in der Krise, aber paradoxerweise verhindern die vielfältigen Krisen der Gegenwart nicht die Herrschaft und den Fortbestand dieser globalen Strukturen.
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| Farbe bekennen. Wie ich lernte, dass Klasse zählt

Von bell hooks

»Ich habe viele Bücher zum Thema Ungerechtigkeit geschrieben; darüber, wie man der Ausbeutung von races, Geschlechtern und Klassen ein Ende setzen kann. Dies ist das einzige Buch, das sich konkret mit dem Thema Klasse befasst. Mehr als je zuvor rief das Schreiben einen Schmerz in mir hervor, der mich häufig im Herzen tief verletzt und weinend über meinem Schreibtisch zusammenbrechen ließ.«

Meine Reise zu einem Klassenbewusstsein begann für mich als Studentin am College, als ich die Politik der amerikanischen Linken kennenlernte, Marx, Fanon, Gramsci, Memmi, das Kleine Rote Buch und vieles mehr las. Doch als mein Studium endete, empfand ich meine Sprache noch immer als unzulänglich. Ich fand es noch immer schwierig, die Bedeutung von Klasse in Bezug auf race und Gender zu verstehen.
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