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»SCHÖNER WOHNEN« − Luxemburg 2/2019


Die Wohnungsfrage ist mit Wucht zurückgekehrt. Nicht nur in der Linken, auch in der breiten Öffentlichkeit wird über Wohnen und Bauen, Miete und Rendite, Besitzen und Besetzen diskutiert. Dass es problematische Folgen hat, Wohnraum marktförmig
 zu organisieren, ist eine alte linke Erkenntnis. In der aktuellen Wohnungskrise ist sie vielen neu bewusst geworden. Denn die Privatisierung und Finanzialisierung des Immobiliensektors haben den Verwertungsdruck erhöht. In den großen Städten explodieren die Mieten, bezahlbare Wohnungen sind Mangelware. Das birgt sozialen Sprengstoff, vertieft Abstiegsängste und setzt insbesondere die, die wenig haben, in verschärfte Konkurrenz. Stadtpolitik ist aber auch ein Feld der politischen Hoffnung
und des solidarischen Widerstands. In Hausgemeinschaften und Nachbarschaften, mit Kampagnen und Demonstrationen machen immer mehr Menschen gegen den Mietenwahnsinn mobil. Die Forderung nach Enteignung großer Immobilienkonzerne gewinnt ungeahnte Zustimmung. Diese Proteste haben die Wohnungsfrage wieder auf die politische Agenda gesetzt. Linke Landesregierungen wie der rot-rot-grüne Senat
in Berlin vollziehen nun einen Kurswechsel. Doch es ist erst 
ein Anfang – vieles muss weitergetrieben oder erst entwickelt werden. Wie kann eine linke Wohnungspolitik aussehen, die sich am Gemeinwohl orientiert, die Ökologie und Soziales nicht gegeneinander ausspielt, die inklusiv und zugänglich für alle
 ist? Wie lassen sich Strukturen schaffen, die politische Macht und Entscheidungskompetenzen umverteilen? Wo müssen die Hebel dafür jetzt ansetzen?

LuXemburg 2/2019 schließt an die neuen Kämpfe um Wohnraum an und fragt, wie SCHÖNER WOHNEN für alle geht. Wie lässt sich das Wohnen dem Markt entreißen, wie können der Immobilienindustrie reale Gewinne abgetrotzt werden? Wie sehen Alternativen aus, die nicht nur sozialer, sondern auch demokratischer sind? Und mit welchen Strategien können sich auch diejenigen organisieren, die über wenig Ressourcen der Gegenwehr verfügen?

Das Heft kann hier bestellt oder als E-Paper heruntergeladen werden:

 

Inhalt

Rendite und Miete

Bildstrecke: 
Im Namen des Bauherrn (pdf) [4]
Von Dmitrij Leltschuk

Bewegung in der unternehmerischen Stadt [5]
Wie sich das Terrain
 verändert hat
Von Margit Mayer

Interview: 
»Das Geschäftsmodell basiert auf der Enteignung der Mieter*innen« [6]
Gespräch über die Praktiken von Immobilienkonzernen und die Möglichkeit der Gegenwehr
Mit Knut Unger

Die Absahner [7]
Wie Investmentfonds
 die Finanzialisierung des Wohnens vorantreiben
Von Christoph Trautvetter

Interview: 
»Enteignung ist inzwischen mehrheitsfähig« [8]
Gespräch über Mieter*innen-Organisierung und die Erneuerung linker Politik
Mit Marieke Prey und 
Jan Sahle

Deutsche Wohnen & Co. enteignen – worum geht’s? [9]
Von Moritz Warnke

LuX Online: Vergesellschaftung statt Eigentum [10]
„Die Wohnungsfrage“ bei Engels neu gelesen
Von Caren Lay und Hanno Bruchmann

LuX Online: Hilfe, die Berater kommen! [11]
Gespräch über Beraterfirmen in der Stadtpolitik
Mit Anne Vogelpohl

Lux Online: HKWM-Stichwort »Miete« [12]
Von Bernd Belina

Baustellen und Hebel

Geschäftsmodell mit beschränkter Wirkung [13]
Warum der soziale Wohnungsbau seinen Namen nicht verdient
Von Andrej Holm

Kommunal und selbstverwaltet [14]
Warum städtisches Eigentum ohne Mitbestimmung nur halb so schön ist
Von Jannis Willim

Spielräume nutzen [15]
Wo linke Wohnungspolitik auf Bundesebene ansetzen kann
Von Armin Kuhn

LuX Online:  Der Berliner Mietendeckel – ein Leuchtturmprojekt!?! [16]
Gespräch mit Gaby Gottwald

Kurswechsel statt Kosmetik [17]
Warum wir Wohnen anders organisieren müssen
Von Bernd Riexinger

Boden gutmachen [18]
Was kann linke Bodenpolitik?
Von Werner Heinz

Interview:
 »Wohnraum muss
 für alle da sein« [19]
Gespräch über Hindernisse und Zugänge für Geflüchtete auf dem Wohnungsmarkt
Mit Bea Fünfrocken und Remzi Uyguner

Stadt und Rand

Wohnen, wohnen, wohnen [20]
Warum es eine rebellische, linke und solidarische Stadtpolitik braucht
Von Stefan Thimmel

Dämmung ohne Verdrängung [21]
Warum Klimaschutz und soziale Wohnungspolitik zusammengehören
Von Greta Pallaver

Friede den Hütten [22]
Warum Kleingärtenbebauung Klassenkampf von oben ist
Von Katalin Gennburg

…da, wo es brennt [23]
Wo die LINKE als organisierende Partei vor Ort ist.
Von Christina Kaindl und Sarah Nagel

Interview:
 »Wenn wir mehr werden, bringt es was« [24]
Gespräch über Mietenwahnsinn und die Gründe, sich zu wehren
Mit Ilona Vater

LuX Online: »Rein in die Stadtteile« [25]
Gespräch über Organisierungserfahrungen an der Haustür
Mit Susanne Steinborn

Stadtpolitiken des Willkommens [26]
Konflikte um
 neuen Wohnraum für Geflüchtete
Von Ulrike Hamann

Blühende Landschaften und Wolfserwartungsgebiete [27]
Was es heißt, in rechten Räumen zu leben
Von Kerstin Köditz

Die Sehnsucht nach 
der Stadt und die Furcht vor der Nicht-Stadt [28]
Was Science-Fiction mit urbaner Realität zu tun hat
Von Christoph Spehr

RUBRIKEN

Wer schreibt Geschichte? (pdf) [29]

Neunundachtzig Neunzig [30]
Von Ingo Schulze


Die zerfetzte Fahne [31]
Von Erasmus Schöfer

Vergeigt [32]
Von Reinhold Andert

LuX Online: Feminismus für die 99 Prozent. Ein Manifest [33] (Auszug)
Von Cinzia Arruzza, Tithi Bhattacharya und Nancy Fraser

LuX Online: ABC der Transformation: Vergesellschaftung [34]
Von Frank Deppe

LuX Online: Wiedergelesen: Hausarbeit neu gedacht [35]
Von Lise Vogel

Rosalux Kompakt

Was kommt (pdf) [36]

Wer schreibt (pdf) [37]

Was war (pdf) [38]

Mit wem (pdf) [39]