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| Von wem und für wen? Feminismen in Nigeria

September 2018
Von Minna Salami

Aufgewachsen bin ich in den 1980er-Jahren in Lagos, einer chaotischen, aber faszinierenden Stadt in Nigeria, einem Land, das ich liebe, das jedoch von einer Kultur männlicher Dominanz geprägt ist. Bereits als Kind stieß mir auf, dass alle gesellschaftlichen Führungspositionen von Männern besetzt waren und Männer auch in der Familie das Sagen hatten. Bedeutende nigerianische Frauen wie Funmilayo Ransome-Kuti, Margaret Ekpo, Charlotte Obasa, Oyinkan Abayomi, Königin Amina aus Zazzau, die unser Land entscheidend geprägt haben, wurden im Geschichtsunterricht nicht einmal erwähnt. Ich war gerade sieben Jahre alt, als Generalmajor Ibrahim Babangida 1985 in einem Coup Muhammadu Buhari stürzte, der selbst durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war. Babangida zerstörte das soziopolitische Gefüge Nigerias völlig: Er löste Arbeiter- und Studentengewerkschaften auf und setzte die lähmenden Strukturanpassungsprogramme (SAP) der Weltbank und des IWF um.
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