| Alle Artikel von Melinda Cooper

| Vom Wert der Familienbande. 
Wenn Neoliberale und Konservative sich das Jawort geben

September 2018
Von Melinda Cooper

Gary Becker, ein Vertreter der neoliberalen Chicago School, beklagte Ende der 1970er-Jahren »Familie [sei] in der westlichen Welt durch
die Entwicklungen der letzten drei Jahrzehnte grundlegend verändert – einige behaupten, fast zerstört – worden« (1993, 1, übers. v. A.F.). Dann führte er die gängige Liste von Übeln an: die Zunahme von Scheidungen und alleinerziehenden Müttern, den Rückgang der Geburtenrate und schließlich die wachsende Erwerbsbeteiligung von Ehefrauen, die den Kindern schade und sowohl Unfriede in der Familie als auch am Arbeitsplatz stifte. Seiner Ansicht nach waren diese Umbrüche Resultat einer Ausweitung des Wohlfahrtsstaates. Der Feminismus war für ihn eher eine Folge als eine treibende Kraft dieser Entwicklung. Wie viele seiner neoliberalen und neokonservativen Zeitgenossen identifizierte Becker insbesondere die Ausweitung des Sozialprogramms Aid to Families with Dependent Children (AFDC), von dem insbesondere alleinerziehende arme Frauen profitierten, als Hauptursache für den Zerfall der Familie (ebd, 375).
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| Von der Hausfrau zur Leihmutter

Dezember 2012
Interview Melinda Cooper und Silvia Federici

Reproduktionsarbeit im globalen Kapitalismus

Melinda, du beschäftigst dich mit Reproduktionsarbeit in der globalisierten biomedizinischen Industrie und greifst dabei eine alte feministische Frage auf: Was wird im Kapitalismus eigentlich als »Arbeit« angesehen?
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