| "Grüner Sozialismus" – LuXemburg 3/12
»Green Economy« und die bewusst neutral gehaltene Rhetorik von der »Transformation« versprechen Auswege aus der großen Krise des neoliberalen Kapitalismus: Sie setzen auf Reparatur, Reorganisation und Umbau der gesellschaftlichen Naturverhältnisse. Ihre »große Transformation« ist eine halbe: Sie zielt auf die Beseitigung des fossilen Industrialismus und dessen stofflich-energetische Basis, nicht auf seine politische Ökonomie. Grüner Sozialismus als Strategie und Orientierung riskiert eine Selbstveränderung der Linken. Neben Einstiegsprojekten bedarf die Transformation eines utopischen Horizonts, um der Entwendung in herrschaftliche Projekte entgegenzuwirken. Ohne zu vergessen, dass die Veränderung der Welt sich während ihrer Veränderung immer wieder neue Horizonte suchen muss. Welche Politiken, Strategien und Aktionen müssen verknüpft werden, damit ein zukunftsfähiges Gesamtbild sozialistischer Naturverhältnisse entstehen kann? Wie können darin die vielfachen Ungleichheiten gemindert werden? Wie fördern sie den Fokus auf radikale Demokratie? Wie tragen sie zu einer Kultur solidarischer Kooperation bei?
Inhalt
Editorial
Grüner Sozialismus
Mario Candeias Was ist sozialistisch am grünen Sozialismus?
Katja Kipping und Bernd Riexinger Grüner Kapitalismus? Systemwechsel statt Farbwechsel
Gregory Albo Grün geht nicht lokal
Patrick Bond Auf allen Ebenen: Ökofeminismus und Ökosozialismus
Sabine Leidig Weil die Begrünung des Kapitalismus scheitert
Christoph Spehr Volks-Autos und Kollontai-Höfe? Einstiege in einen Grünen Sozialismus 2030
Andreas Exner Gleichheit ist rot & grün
Alex Demirovic Marx Grün. Die gesellschaftlichen Naturverhältnisse demokratisieren
Elmar Altvater Grün Planen: Post-Fossiler Sozialismus
Raul Zelik Gutes Leben im grünen Sozialismus
Dieter Klein und Wolfgang Methling Die LINKE und die Naturfrage
Frieder Otto Wolf Ökosozialismus. Eine parteiliche Geschichte
Fabian Deus, Anna-Lena Dießelmann, Luisa Fischer und Clemens Knobloch Gespräch über Grünen Sozialismus. Vermessung eines diskursiven Raums
Hans Thie Mehr als ein neuer Anstrich
Nicola Bullard Am Ende war das Wort
Ulrich Brand Semantiken radikaler Transformation
Re:Organisieren
Hilary Wainwright Griechenland: Syriza weckt Hoffnungen
Luis Juberías, Edgar Manjarín, Quim Cornelles, Ayoze Alfageme und Celestino Sánchez
Zwei Jahre Mobilisierungen. Perspektiven eines demokratischen Bruchs in Spanien
Karen Stuke und Martin Eberle Müde – groggy
Christoph Kleine Partei, Bewegung, Radikale Linke. Strategische Bündnisse brauchen Eigenständigkeit der Beteiligten
Horst Kahrs »You call it piracy. We call it freedom«. Die Piraten und ihre Wähler – liquid patchwork