| Alle Artikel von CORINNA ELEONORE TROGISCH

| 13 Prozent für die Frauen in der Türkei. Feministische Überlegungen zu den Parlamentswahlen am 7. Juni

Juni 2015
Von Corinna Eleonore Trogisch

Übergroße Freude bei DemokratInnen, Linken und Mehrfachdiskriminierten in der Türkei und anderen Ländern: Der Bajonett-Demokratie des “Tayyip-Ayip”[1] ist eine Grenze gesetzt. Die linkspluralistische “Demokratische Partei der Völker” (türk. HDP), erst 2013 gegründet, hat die nach dem Putsch von 1980 implementierte 10-Prozent-Sperrklausel überschritten. Das von der kurdischen Bewegung hochgepäppelte Gebilde hat es über viele Häutungen und Metamorphosen geschafft, eine in der gesamten Türkei wählbare Partei zu werden und ist nun mit rund 13 Prozent der Stimmen in der Türkischen Nationalversammlung vertreten. Hinter der HDP steht der rätedemokratisch organisierte “Demokratische Kongress der Völker” (türk. HDK). Dieser ist seit 2011 bestrebt, v.a. über die Bejahung religiöser, ethnischer und sprachlicher Vielfalt eine pluralistische politische Kultur, verbunden mit der Idee sozialer Gerechtigkeit, zu popularisieren.
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| Die Tanten von Gezi

Februar 2014
von Corinna Eleonore Trogisch

Der sogenannte Gezi-Widerstand, der sich seit Ende Mai 2013 vom Zentrum Istanbul aus über die ganze Türkei verbreitete, hat eine Welle von Publikationen ausgelöst, die oft das gänzlich Neue an dieser Bewegung betonen. Endlich habe eine zuvor weitgehend ›unpolitische‹ Jugend die Initiative ergriffen und ihre Unzufriedenheit auf die Straße getragen. Die folgende ›Baustellenbesichtigung‹ versucht dagegen, sowohl dem Alten als auch dem Neuen in den aktuellen Auseinandersetzungen in der Türkei nachzuspüren und einige der geschlechterpolitischen Facetten des Gezi-Widerstands und seiner gesellschaftlichen Wirkungen auszuloten.
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| Gewerkschaften in der Türkei

Januar 2012
Von Corinna Eleonore Trogisch

Mit kämpfenden Frauen voran?

Derzeit sind mehr als 10000 nichttürkische Unternehmen in der Türkei aktiv, viele davon in Freihandelszonen. 90 Prozent der in diesen internationalen Unternehmen Beschäftigten sind nicht gewerkschaftlich organisiert.Überproportional werden Frauen beschäftigt, weil sie als folgsam gelten und aus Angst, sonst gar nicht in Erwerbsbeschäftigung zu kommen, geringe Entlohnung und schlechte Arbeitsbedingungen akzeptieren.
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